Tor zur Vergangenheit – Gateway to the past

Meine künstlerische Intervention für das Humboldtforum/ Stadtschlosses soll aus Vorhängen mit Ansichten des Palastes der Republik bestehen, die an den Zugängen des Gebäudes angebracht werden. Der Titel „Tor zur Vergangenheit“ bzw. „Gateway to the past“ beschreibt diesen Ansatz. Das dominante Schlossgebäude bekommt ebensolche Vorhänge an seinen Portalen und Toren, die die Vergangenheit des Ortes vergegenwärtigen. Die Motive zeigen Außen- und Innenansichten des Palastes von 1989 und 1990, sie sollen idealerweise an allen Eingängen angebracht werden. Die Schwarz-Weiß-Fotografien, die ich aufgenommen habe, werden auf Stoff gedruckt, der wetterfest sein und Lamellen haben muss. Somit können die Besucher mit Hilfe der historischen Aufnahmen mit dem Gang durch die Schlossportale in die Vergangenheit eintauchen, um in der Gegenwart des Humboldtforums zu anzukommen. 

Durch die Reduzierung der Ansichten auf kontrastreiches Schwarz-Weiß wird eine abstrakte Wirkung erzielt, die sich deutlich von den Farben der Umgebung abhebt und dadurch die Blicke des Publikums anzieht. 

Schon 2021 und 2022 habe ich an einem künstlerischen Projekt teilgenommen, dass den Sinn des Abrisses des Palastes der Republik und den Wiederaufbau des preußischen Stadtschlosses hinterfragt. Unter dem Titel „owned by others“ wurden künstlerische Positionen rund um das Humboldtforum gezeigt, die sich kritisch mit der dort entstandenen städtebaulichen und inhaltlichen Situation auseinandersetzen. An drei Abenden haben wir eine Auswahl meiner historischen Fotografien vom Palast der Republik im großen Format mit Hilfe eines Projektors auf die Mauern an der Ostseite des Gebäudes projiziert. Die Intervention trägt den Titel: „Under Deconstruction – From Places to Palaces“. Ansichten von der Aktion finden sich auf der Website von https://ownedbyothers.org/ und auf https://reginaschmeken.com/news/

Eine dauerhafte Projektion von Bildern des Palastes ist allerdings an dieser Stelle schwer um-setzbar und wenig nachhaltig. Das Anbringen von übergroßen Lamellenvorhängen an den Zu-gängen des Schlosses bzw. Humboldtforums bietet eine langfristige Möglichkeit an diesem Ort an den Palast der Republik zu erinnern. Dieser geschichtsträchtige Ort stellte nicht nur für 17 Millionen Bürger der ehemaligen DDR einen wichtigen Bezugspunkt dar, sondern wurde von 2004 – 2006 auch als Forum für internationale Kunst und Kultur genutzt.


Regina Schmeken (*1955 in Gladbeck, Westfalen, lebt und arbeitet seit 2008 in Berlin) beginnt 1976 die Auseinandersetzung mit Fotografie als künstlerischem Medium. Seit 1980 stellt sie ihre Arbeiten aus. Die intensive Auseinandersetzung mit Architektur und Raum lässt sich schon früh ablesen. Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Bildserien aus Paris, Venedig und New York, sowie die Ausstellungen ‚Geschlossene Gesellschaft‘ und Die neue Mitte‘). Auch die Aufnahmen der ‚Bunker des Atlantikwalls‘ (1994/95) und ihr Ausstellungsprojekt ‚Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU‘ (2016) sind Beispiele für ihre Arbeit zum Thema Architektur. 1997 erhielt sie den Preis für künstlerische Architekturfotografie der Deutschen Telekom. Im Auftrag der Stiftung Deutsche Kinemathek gestaltete Regina Schmeken 2006 den Eingangsbereich des Museums für Fernsehen in Berlin am Potsdamer Platz. Darüber hinaus wurden ihre Arbeiten im öffentlichen Raum gezeigt, 2021 das Triptychon ‚Once upon a time‘ in Rom, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie Villa Massimo und im Rahmen der Kunstintervention ‚Owned by Others‘ Projektionen von Aufnahmen des Palastes der Republik an der Fassade des Berliner Humboldt Forums. Weitere Beispiele sind 2003 – 2006 die Kunstaktion ‚Kein Krieg – Nirgends‘ am Löwenturm sowie 2006 die Fassadeninstallation ‚Dance‘ am Gasteig in München. Schmekens Ausstellungen sind oft Fotoinstallationen die mit dem sie umgebenden Raum korrespondieren. 

Webseite: www.reginaschmeken.com


Gateway to the past

My artistic intervention for the Humboldtforum/ Stadtschloss will consist of curtains with views of the Palace of the Republic, which will be installed at the entrances to the building. The title ‘Gateway to the past’ describes this approach. The dominant palace building will have similar curtains at its portals and gates, visualising the site’s past. The motifs show exterior and interior views of the palace from 1989 and 1990 and should ideally be installed at all entrances. The black and white photographs I took will be printed on fabric, which must be weatherproof and have slats. Visitors can thus immerse themselves in the past by walking through the palace portals with the help of the historical photographs in order to arrive in the present of the Humboldt Forum. The reduction of the views to high-contrast black and white creates an abstract effect that stands out clearly from the colours of the surroundings and thus attracts the public’s attention.

I already took part in an artistic project in 2021 and 2022 that questions the meaning of the demolition of the Palace of the Republic and the reconstruction of the Prussian City Palace. Under the title ‘owned by others’, artistic positions were shown around the Humboldt Forum that critically examine the urban planning and content situation that has arisen there. On three evenings, we projected a selection of my historical photographs of the Palace of the Republic in large format onto the walls on the east side of the building with the help of a projector. The intervention is entitled: ‘UnderDeconstruction – From Places to Palaces’. Views of the action can be found on the website of https://ownedbyothers.org/ and on https://reginaschmeken.com/news/.

However, the permanent projection of images of the palace is difficult to realise in this location and not very sustainable. The installation of oversized louvre curtains at the entrances to the palace and Humboldt Forum offers a long-term opportunity to commemorate the Palace of the Republic at this location. This historic site was not only an important point of reference for 17 million citizens of the former GDR, but was also used as a forum for international art and culture from 2004 to 2006.


Regina Schmeken (*1955 in Gladbeck, Westphalia, lives and works in Berlin since 2008) began exploring photography as an artistic medium in 1976. She has been exhibiting her work since 1980. Her intensive engagement with architecture and space can be seen early on. Particularly noteworthy in this context are the series of images from Paris, Venice and New York, as well as the exhibitions ‘Geschlossene Gesellschaft’ and ‘Die neue Mitte’). The photographs of the Bunker des Atlantikwalls‘ (bunkers of the Atlantic Wall, 1994/95) and her exhibition project ‘Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU’ (2016) are examples of her work on the subject of architecture. In 1997, she was awarded the Deutsche Telekom Prize for Artistic Architectural Photography. In 2006, Regina Schmeken was commissioned by the Stiftung Deutsche Kinemathek to design the entrance area of the Museum für Fernsehen in Berlin at Potsdamer Platz. Her works have also been shown in public spaces, including the triptych ‘Once upon a time’ in Rome in 2021, in collaboration with the German Academy Villa Massimo, and projections of images of the Palace of the Republic on the façade of the Humboldt Forum in Berlin as part of the art intervention ‘Owned by Others’. Other examples include the art action ‘Kein Krieg – Nirgends’ at the Löwenturm in 2003 – 2006 and the façade installation ‘Dance’ at the Gasteig in Munich in 2006. Schmeken’s exhibitions are often photo installations that correspond with the surrounding space. 

Website: www.reginaschmeken.com

— 7. Oktober 2024

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